Da für die Hauptseite gerade schon ein Beitrag zum Alien Invasion Film der 1950er-Jahre quasi schon in den Startlöchern steht, werden hier in nächster Zeit dementsprechend einige Filme dazu von mir besprochen. Diese Kurzkritik zu THE BRAIN EATERS wurde zuerst am 16. Dezember 2024 in der Badmovies-Gruppe auf Facebook von mir veröffentlicht.
The Brain Eaters (Regie: Bruno VeSota, 1958)
Nahe des beschaulichen Örtchens Riverdale wird ein konisches Objekt entdeckt, das aus dem Boden ragt und außerirdischen Ursprungs scheint. Unter der Leitung von Senator Walter Powers rückt aus Washington ein Team von Experten an, um das Phänomen zu untersuchen. Sie müssen feststellen, dass die Leute des Ortes, zuerst der Bürgermeister und dann nach und nach weitere Personen aus den Bereichen der Kommunikation, der Feuerwehr und der Polizei sich komisch verhalten. Stehen sie etwa unter dem Einfluss des merkwürdigen Artefakts?
Ripping it off, the good way
Dieser Low-Budget SF-Horrorfilm versucht natürlich ganz klar auf den Zug von erfolgreichen Vorbildern wie INVASION VOM MARS (1953) und DIE DÄMONISCHEN (1956) aufzuspringen. Er bedient sich gleich an verschiedenen Elementen beider Filme. Das Drehbuch basiert lose (und auch unautorisiert) auf dem Roman THE PUPPET MASTERS (1951) von Robert A. Heinlein. Dieser verklagte die Produktionsfirma nach Kino-Release auch prompt wegen Plagiats. Roger Corman unterstützte die Produktion damals, stellte die Verbindung zu American International Pictures, die den Vertrieb in den USA übernahmen. Er behauptete, den Roman nicht gekannt zu haben, als er das Drehbuch abnahm und die Produktion begann. Nach späterer Lektüre räumte er allerdings ein, dass die Parallelen wohl ersichtlich waren. Erst 1994 wurde THE PUPPET MASTERS dann offiziell mit Donald Sutherland in der Hauptrolle für einen Kinofilm adaptiert (ein Flop).
Bei der zeitgenössischen und auch der heutigen Kritik ist THE BRAIN EATERS alles andere als wohlgelitten. Das kann ich allerdings nicht so recht nachvollziehen. Vielleicht ist das Buch von Heinlein ja wirklich viel besser, das kann ich nicht beurteilen. Dennoch geht THE BRAIN EATERS, als billiger Nachzügler oben genannter Filme, für sich genommen voll okay. Betrachtet man das schmale Budget von nur 26.000 Dollar, muss man konstatieren, das hier sehr ökonomisch gearbeitet wurde. Das Drehbuch steuert die wichtigsten Plotpoints recht straight an. Die Regie von VeSota setzt das auch ansprechend um. Der Take auf die Thematik der Alien Invasion ist dabei durchaus erfrischend für seine Zeit, gerade mit seinem Hook zum Ende. Die Sets gehen für einen Film dieser Größenordnung durchaus in Ordnung. Auch die Darsteller agieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten brauchbar. Nur erklärt Powers aus dem Off etwas zu häufig genau das, was der Zuschauer gerade sieht und auch selbst in der Lage sein sollte einzuordnen.
Fazit zu THE BRAIN EATERS
Insgesamt hatte ich schon meinen Spaß mit den etwas mehr als 60 Minuten dieses kleinen, billigen SF-Horrorfilmchens und würde THE BRAIN EATERS an Freunde des 50s Drive-in Kintopps durchaus weiterempfehlen. In Deutschland ist er leider nie erschienen, aber wer sucht und des Englischen mächtig (oder Untertiteln, die man hier inzwischen automatisch übersetzen lassen kann, nicht abgeneigt) ist, kann den Film in der Tube sehen.