Hong Kong ’97 (1994)

Der Hawaiianer Albert Pyun, leider vor zwei Jahren an MS verstorben, dürfte in BADMOVIES-Kreisen kein Unbekannter sein. Zu insgesamt 18 seiner Filme gibt es ein Review auf unserer Seite (dort einfach seinen Namen ins Suchfeld eingeben). Und sein 2005er-Werk INVASION lief sogar schon auf dem B-Film Basterds in Nürnberg. Diese Kurzkritik zu HONG KONG ’97 veröffentlichte ich zuerst am 14. November 2024 in der Badmovies-Gruppe auf Facebook.

The Last Chance – Showdown in Hongkong (OT: Hong Kong ’97/Regie: Albert Pyun/USA, 1994)

Hier schickt er US-Agent Robert Patrick (TERMINATOR 2, PEACEMAKER), seines Zeichens Ausputzer vom Dienst, ins kurz vor der Rückgabe an China stehende Hongkong. Er trifft sich dort mit seinen Kollegen Tim Thomerson (TRANCERS, DOLL MAN) und Brion James (CYBERJACK, MANIAC CITY), um sich darüber zu beklagen, wie scheiße ihr Job doch eigentlich ist. Kaum dort angekommen, wird die Luft schnell arg bleihaltig. Also schlüpft Patrick bei seiner Ex-Freundin Ming Na-Wen (Chun Li in STREET FIGHTER – DIE ENTSCHEIDENDE SCHLACHT, Agent May in AGENTS OF S.H.I.E.L.D.) unter, die gerade in Abreisevorbereitungen mit ihrem Großvater steckt. Es scheint so, als ob jemand aus den eigenen Reihen falsch spielt. Ob der russische Nachrichtendienstler Andrew Divoff (STEPHEN KINGS NACHTSCHICHT, WISHMASTER) da mehr drüber weiß?

Agentenfilm zum Rückgabe-Termin

Dass die 1997-Problematik in anderen, vorzugsweise Hongkong-chinesischen Produktionen wie ON THE RUN oder FULL ALERT und auch Wayne Wangs CHINESE BOX, differenzierter behandelt wird, dürfte keinen wundern. Auch actiontechnisch haben die beiden genannten HK-Filme klar die Nase vorn. Denn Pyun bietet zwar gleich mehrere blutige Shootouts auf, die allerdings auf eher durchschnittlichen Niveau inszeniert sind und wenig Abwechslung bieten; zudem finden sie zumeist im Halbdunkel statt. Allerdings gestaltet sich das wenig überraschende Geschehen relativ flott, man braucht also nicht einen Kippe nach der anderen zu schmöken, um zwischendurch Zigaretten holgen gehen zu können.

Hongkong macht als Hintergrund für die Geheimdienst-Intrigen, die jetzt so schwer zu entwirren nicht sind, vor diesem brisanten historischen Moment schon einiges her. Es ist halt eine imposante Stadt, die für ein paar nette Establishing Shots und Setpieces sorgt. Hinsichtlich des genannten Casts kann HONG KONG ’97 genauso punkten, Thomerson und James haben sichtlich Spaß in ihren Rollen, auch wenn man letzteren den Computer-Experten nicht wirklich abnimmt. Robert Patrick hingegen bleibt da relativ blass, gerade in seinen Szenen mit Ming Na-Wen.

Fazit zu HONG KONG ’97

Alles in allem kann der geneigte Badmovies- und Pyun-Fan aber schon ohne Schamesröte zugreifen. Da gibt es Schlimmeres, auch und gerade von dem Billig-Spezi Pyun selbst. Das ist solide, das lässt sich gut weggucken. In Deutschland allerdings bisher nur auf VHS erschienen, eine DVD (mit englischem Ton) gibt es aus den Niederlanden.

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Author: Thomas Hortian

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