Stray Cat Rock: Beat ’71 (1971)

Mit STRAY CAT ROCK: BEAT ’71 endet die Tetralogie um (häufig weiblich dominierte) Jugendbanden und die exploitativ ausgeschlachteten Irrungen und Wirrungen der späten 60er-Jahre. Meiko Kaji etablierte sich langsam als Star und sollte danach mit FEMALE PRISONER #701: SCORPION richtig durchstarten. Doch das Ende für den beschriebenen Jugendkult und die (zumeist wenig erfolgreiche) Rebellion endet, nicht zum ersten Mal im Kontext der Reihe, ernüchternd.

Stray Cat Rock: Beat ’71 (Toshiya Fujita, 1971)

Als der rebellische Takaaki (Takeo Chii), Sohn eines Provinz-Politikers, von den Handlangern seines Vaters gewaltsam nach Hause geholt wird, tötet er einen von den Rockern. Den Mord hängt man kurzerhand Takaakis Freundin Furiko (Meiko Kaji) an. Die bricht aber schon bald aus dem Frauenknast aus, um Takaaki zur Rede zu stellen. Ihr zur Seite stehen die Freunde aus der Hippie-Kommune unter der Führung von Parania (Yoshio Harada). Doch auch sie können nicht verhindern, dass Furiko entführt wird, weil sie eine Gefahr für die Ambitionen von Takaakis Vater darstellt. Mit Protesten vor dessen Anwesen wollen die Hippies ihre Freundin freipressen, ziehen dabei aber nur den Zorn der Landbevölkerung auf sich…

Konträr zu Fujitas WILD JUMBO legt der Regisseur in STRAY CAT ROCK: BEAT ’71 keinerlei Ambitionen an den Tag, dem Zuschauer eine unbeschwerte erste Stunde zu gönnen, denn der Film beginnt gleich mit Mord und Totschlag. Auch im folgenden entwickelt er sich nie auch nur entfernt in Richtung einer Spaßgranate. Als melancholischer Abgesang auf das Hippietum und das symbolische Ende der Unschuld der Friedensbewegung funktioniert er als Schlusspunkt der sowieso eher unsteten Reihe recht gut. Trotz der erdrückenden Schwere, die über dem Geschehen liegt, weil man einfach weiß, dass das nicht gut ausgehen wird, kann der Film mit dem Rebel Attitude punkten, den ich beim direkten Vorgänger durchgängig vermisst habe.

Die Kommune ist bereit zu kämpfen, wenn es sein muss, sogar ihre Ideale zu verraten und Gewalt anzuwenden. Den Kampf gegen das korrupte Establishment Fujita dann doch sehr plakativ dar, der bäuerlich-bürgerliche Mob lässt nicht lange auf sich warten und die rechte Hand des Bürgermeisters heißt tatsächlich Goebbels. Meiko Kaji hat leider nicht sehr viel zu tun, auch Tatsuya Fuji und Eiji Gô müssen sich mit Nebenrollen begnügen. Aber dafür leistet Yoshio Harada als Leader of the Pack einen guten Job. Kein Film für einen fröhlichen Abend, aber nicht ohne Reiz.

Und damit schließt sich letztendlich der Kreis und die Box von Arrow Video hat all ihre Schätze offenbart. Alle Filme erstrahlen im neuen Glanz, tönen gut verständlich aus den Lautsprechern. Insgesamt eine lohnenswerte Angelegenheit, auch wenn die Qualität der Filme ein wenig schwankt.

IMDb | OFDb


Die Verbindung zu YouTube wird erst mit dem Anklicken der Play-Taste aufgebaut. Mehr unter "Datenschutzerklärung".

Author: Thomas Hortian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert