SHAOLIN TEMPLE aka TEMPEL DER SHAOLIN bildete Ende 1976 den Abschluss des Shaolin-Zyklus von Regisseur Chang Cheh.
Trainingsplätze im Tempel der Shaolin sind begehrt. Fang Shih-Yu (Alexander Fu-Sheng), Hung (Chi Kuan-Chun) und Hu (Li Yi-Min) verharren schon seit Tagen vorm Eingang, bis man ihnen schließlich Einlass gewährt. Zu ihnen gesellen sich Bittsteller wie Lin (Philip Kwok) und Chu (Tang Yen-Tsan), sowie die Rebellen um Chai (Ti Lung) und Hu De Di (David Chiang), die sich für den Kampf gegen die Mandschu rüsten wollen. Doch der Shaolin-Schüler Ma Fu Yi (Johnny Wang) verrät die Mönche und ermöglicht den Angriff der Feinde (u.a. Ku Feng, Lo Meng & Wang Chung) auf den Tempel…
Hingegen zu Chang Chehs vorangegangenen Shaolin-Filmen dürfte SHAOLIN TEMPLE wieder in Movietown, dem legendären Gelände der Shaw Brothers Studios, entstanden sein. Die großartigen Kulissen zeugen davon, genau wie das Großaufgebot an Stars und Statisten. Auch wenn es sich eigentlich eher um einen Ensemble-Film handelt, spielt Alexander Fu-Sheng hier eine tragende Rolle. Seine Figur des Fang Shih-Yu, die er hier zum vierten Mal verkörpert, guckt sich von allen Stilen, die im Tempel trainiert werden, etwas ab. Das macht ihn für seine Gegner unberechenbar.
Ansonsten folgen wir noch einen guten halben Dutzend anderer Charaktere. Sie alle haben eigene Gründe, den Tempel aufzusuchen und ihr Kung-Fu zu stärken. Es eint sie dabei der Kampf gegen die Mandschu, auch wenn sie sich untereinander feindselig gegenüberstehen. Ti Lung und David Chiang gehören zu einer Gruppe von Rebellen. Sie belächeln die einfachen Leute, die hierher kommen, um sich überhaupt gegen den Feind zur Wehr setzen zu können (u.a. Philip Kwok). Johnny Wang gehört zu den Rebellen und darf hier wieder den Verräter mimen. Vielleicht war sein rundes Gesicht mit dem dicken Schnauzer und dem breiten Lächeln einfach dafür prädestiniert.
Im Mittelpunkt stehen dann nicht nur die kleinen Geschichten, sondern vor allem das Training. Wieder stellen sich vermeintlich alltägliche Arbeiten als raffinierte Methoden heraus, Körper und Geist zu stählen. Das Ganze kulminiert in einer großen Schlacht innerhalb der Tempelmauern. Damit endet SHAOLIN TEMPLE mit dem Ereignis, dass den anderen Shaolin-Filmen zumeist vorausgeht, nämlich der Zerstörung des Tempels. Nachdem das Training schon sehr beeindruckende Darbietungen auffährt, toppt die Kampfchoreographie dies im Finale nochmals. Die Stars geben alles, gerade auch Philip Kwok von den späteren Venoms darf hier einen fulminanten Schlusspunkt setzen.
TEMPEL DER SHAOLIN lief schon 1977 in den deutschen Kinos, leider um mehr als eine halbe Stunde Material erleichtert. 2007 erschien er erstmals ungeschnitten und neu synchronisiert auf DVD. Die deutsche Blu-ray von Great Movies hat wieder einmal Framecuts im Zuge der Restaurierung von Celestial zu beklagen. Außerdem ist der Film nur in 1080i enthalten und läuft in PAL-Geschwindigkeit. Auf der Shaw Scope Vol. 1 Box von Arrow Video findet sich SHAOLIN TEMPLE auch nur als Celestial-Restauration, hier zumindest in 1080p und mit 24 Bildern die Sekunde.