THE FIVE VENOMS aka FIVE DEADLY VENOMS markierte 1978 den Start von Chang Chehs Venom-Zyklus. Er drehte mit den Mitgliedern des sogenannten Venom-Mob in den folgenden vier Jahren fast 20 Filme.
Ein todkranker Meister (Dick Wei) beauftragt den jungen und unerfahrenen Yang Tieh (Chiang Sheng), seine fünf Meisterschüler zu finden: Tang Sen-Kue (Lu Feng), der “Tausendfüsser”, Hung Wen-Tung (Wei Pai), die “Schlange”, Ma Chow (Sun Chien), der “Skorpion”, Ho Yung-Sin (Philip Kwok), die “Eidechse”, und Li Ho (Lo Meng), die “Kröte”. Sollten sie den Weg des Verbrechens eingeschlagen haben, hat Yang, den er in allen Techniken unterwiesen hat, den Auftrag, sie zu töten. Doch kaum hat er den ersten Kämpfer ausfindig gemacht, wird er in ein Mordkomplott hineingezogen…
Mit THE FIVE VENOMS schuf Altmeister Chang Cheh einen zünftigen Kung-Fu-Krimi und scharrte dafür einige sehr talentiere Akrobaten und Martial Artists um sich. Die Handlung konzentriert sich im Mittelteil sehr auf den Kriminalteil, den das Drehbuch recht spannend aufbaut. Wer nun die Darsteller schon vorher kennt, wird natürlich keine Probleme haben, die Kämpfer frühzeitig zu identifizieren, wodurch das Whodunnit dann ein wenig leidet. Die Masken, die die Kämpfer tragen, sind dann nur mehr ein, zugegeben cooles, Gimmick. Dennoch bleiben der Mordfall und die um ihn herum gestrickten Intrigen interessant genug, um dran zu bleiben. Das Tüpfelchen auf den i sind dann sicherlich die Kampfchoreographien. Hier dürfen die Venoms dann zeigen, was in ihnen steckt.
Die Action bleibt recht übersichtlich über die 100 Minuten verteilt. Sehr cool ist das Intro, in dem jeder Kämpfer mit seiner Maske und seinem Stil vorgestellt wird. Es gibt ein paar kleine Scharmützel und Grobheiten, auch eine Folterszene. So richtig aufdrehen dürfen die verbliebenen vier Recken dann erst im Finale. Man mag das bemängeln, da man beim Namen Chang Cheh eher actionorientiertes Martial-Arts-Kino erwartet. Allerdings läuft die Dramaturgie ziemlich rund, Erzählung und Inszenierung gehen hier Hand in Hand. Der Clou ist natürlich, dass die fünf Meisterschüler sich untereinander nicht kennen. Das hätte gerne etwas gewinnbringender ausgespielt werden dürfen.
Die Konstellation mit Chiang Sheng und Philip Kwok als die Guten, sowie Lo Meng als das Muskelpaket, der als erstes draufgeht, blieb in den meisten der folgenden Filme des Venom Mob bestehen. Allerdings traten sie nur noch in wenigen Filmen in voller Stärke auf. Dafür wurden ihre Choreographien immer besser. THE FIVE VENOMS ist sicherlich nicht der beste Film der Truppe, aber erlangte aufgrund seiner Krimi-Plotte und der verschiedenen Kampfstile Kult-Status. Ob das nun zu Recht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Unterhaltsam ist er allemal.
In Deutschland erschien DIE UNBESIEGBAREN FÜNF erst durch M.i.B. als DVD-Premiere, später dann auch als Blu-ray in 1080i. Für die Shaw Scope Vol. 1 Box ließ Arrow Video das Negativ neu abtasten und präsentiert THE FIVE VENOMS als 2K-Scan in 1080p. Die Bildqualität ist der deutschen Veröffentlichung dadurch natürlich locker überlegen, der Film damit ein weiterer Kaufgrund für die schöne Box.