Gewalt rast durch die Stadt (1975)

Mit GEWALT RAST DURCH DIE STADT etablierte sich Maurizio Merli auf einen Schlag in der Rolle des archetypischen Gesetzeshüters mit der harten Hand. Doch der hadert in diesem ersten Film der losen Reihe um seinen Kommissar Betti noch mit der Wahl der Mittel.

Gewalt rast durch die Stadt (Marino Girolami, 1975)

In Rom kommt es zu einer ganzen Reihe von brutalen Gewaltverbrechen. Kommissar Betti (Maurizio Merli) fühlt sich durch die Gesetze eingeschränkt, geradezu kastriert. Er würde gerne härter gegen die Verbrecher durchgreifen. Auf der Jagd nach dem eiskalten Gangster Chiodo (John Steiner) kreuzt er den Weg einer Bürgerwehr, die das Gesetz in die eigene nimmt…

Merlis erster Auftritt als Kommissar Eisenbeißer steht auf dramaturgisch etwas holprigen Beinen, da die Handlung zweigeteilt ist. Durch sein scheinbar sinnloses Vorgehen gegen Gangster John Steiner verliert er nicht nur den Job, sondern auch ein wenig mehr den Glauben in die Rechtsstaatlichkeit. Doch das Vigilanetentum geht ihm dann selbst zu weit, er braucht halt diese Legitimation, die ihm die Marke verliehen hat. Das verleiht der Figur an sich noch keine Tiefe, aber versucht zumindest, das Problem gleich von mehreren Seiten zu beleuchten.

GEWALT RAST DURCH DIE STADT ist dabei einigermaßen flott inszeniert, die Action ist hart und erbarmungslos. Girolami geht hier in Sachen Brachialität noch eine gute Spur weiter als sein Sohnemann Enzo (Castellari) mit TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT. Besonders schön ist die Musik der de Angelis-Brüder, die Melodien bleiben gleich im Ohr kleben. Neben Merli und Steiner agieren noch Richard Conte und Silvano Tranquili. Merlis Partner spielt Ray Lovelock, der leider etwas früh aus dem Rennen genommen wird und darauf nur noch sporadisch und meist im Rollstuhl zu sehen ist.

GEWALT RAST DURCH DIE STADT ist ein guter, harter Vertreter des Genres. Für Merli der Startschuss zu einer zwar kurzen, aber ertragreichen Karriere als harter Bulle vom Dienst. In Deutschland ist der Film leider nur als VHS erschienen. Außerdem gibt es noch eine Bootleg-DVD, die allerdings auch nur die geschnittene Kinofassung enthält.

Ich war übrigens vorletzte Woche in der Filmkammer des Schreckens, um mit den Jungs dort über GEWALT RAST DURCH DIE STADT zu schnacken. Wenn ihr Lust habt, hört mal rein!

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Author: Thomas Hortian

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